Wie du dauerhaft dein Telegram-Account löschen kannst

Eine Zeit lang war Telegram der Favorit unter den datenschutzfreundlichen Instant-Messaging-Apps.

Doch es dauerte nicht lange, bis sie in zahlreichen Kontroversen und Sicherheitsproblemen verwickelt war, was viele dazu veranlasste, ihre Konten zu löschen und die App zu deinstallieren.

Wenn du der App deine Daten nicht mehr anvertrauen willst, bist du hier genau richtig. Unsere vollständige Anleitung zum Löschen deines Telegram-Accounts führt dich durch alle Schritte.

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Vor dem Löschen deines Telegram-Accounts

Wenn du dich entscheidest, einen Dienst in der Zukunft nicht mehr zu verwenden, ist es immer eine gute Idee, ein Backup deiner Daten zu machen. Bei Telegram sind das Chats, Fotos und andere Medien.

Bevor du dein Telegram-Konto löschst, kannst du deine Daten exportieren und speichern. Das geht ganz einfach. Du brauchst nur die aktuelle Version der Telegram-App für PCs.

So exportierst du deine Daten:

  1. Öffne die Telegram-App für PCs.
  2. Wähle ‘Einstellungen’ aus.
  3. Wähle ‘Telegram-Daten exportieren’ aus.
  4. Wähle unter ‘Chat-Verlauf exportieren’, welche Datenarten du exportieren möchtest.

Lade dann deine Daten herunter und speichere sie an einem sicheren Ort.

Jetzt bist du bereit für den nächsten Schritt.

Wie du dauerhaft dein Telegram-Account dauerhaft löschen kannst

Im Vergleich zu anderen Instant-Messaging-Apps legte Telegram von Anfang an mehr Wert auf die Privatsphäre. Demnach haben die Entwickler auch dafür gesorgt, dass du relativ einfach dein Telegram-Konto löschen kannst.

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie du das machen kannst: automatisch und manuell. Schauen wir uns beide an.

Lösche dein Telegram-Konto per Selbstzerstörung

Die erste Möglichkeit, dein Telegram-Konto zu löschen, ist über die Selbstzerstörungsfunktion der App. Wie der Name schon verrät, wird dein Konto nach einer gewissen Zeit der Inaktivität gelöscht.

Die Standarddauer für die Selbstzerstörung beträgt sechs Monate, aber du kannst diese Zeitspanne verkürzen.

So geht’s:

  1. Öffne die Telegram-App.
  2. Wähle in dem Menü ‘Einstellungen’ aus.
  3. Gehe auf ‘Privatsphäre und Sicherheit’.
  4. Scrolle nach unten bis zu ‘Mein Konto löschen’.
  5. Wähle ‘Wenn inaktiv für’ und wähle einen Zeitraum aus.

Du kannst zwischen einem Monat, drei Monaten, sechs Monaten oder einem Jahr wählen. Wähle die Variante, die für dich am besten passt.

Wenn du die Selbstzerstörungseinstellungen vornimmst, hast du die Möglichkeit, deine Meinung innerhalb des Zeitraums der Inaktivität zu ändern. Bedenke jedoch, dass alle deine Unterhaltungen und Kontakte gelöscht werden, sobald diese Funktion greift.

Um den Timer der Selbstzerstörungsfunktion zurückzusetzen, musst du nur die App verwenden.

Lösche dein Telegram-Konto manuell

Als erstes solltest du wissen, dass es keine Möglichkeit gibt, dein Konto über die Telegram-App zu löschen. Du musst dies über einen Webbrowser tun.

Und so geht’s:

  1. Gehe auf die Telegram-Deaktivierungsseite.
  2. Gebe die mit deinem Konto verknüpfte Telefonnummer ein.
  3. Gebe den Verifizierungscode ein, der dir auf dein Smartphone gesendet wird.
  4. Auf der nächsten Seite kannst du Telegram ein Feedback hinterlassen und angeben, warum du dein Konto löschst.
  5. Klicke dann auf ‘Done’.
  6. Dann erscheint eine Aufforderung. Bestätige sie mit einem Klick auf ‘Yes, delete my account’.

Das war’s auch schon. So einfach kannst du deinen Telegram-Account löschen.

Dein Konto ist nun dauerhaft gelöscht und du kannst die App von deinen Geräten entfernen.

Solltest du dich umentscheiden, dauert es einige Tage, bis du dieselbe Nummer für ein neues Konto verwenden kannst.

Telegram – eine umstrittene App

Telegram gibt es seit 2013, als die Gründer des russischen sozialen Netzwerks VK ihren Messenger mit ihrem eigenen Verschlüsselungsprotokoll MTProto auf den Markt brachten.

Anfangs hatte die App nur ein paar hunderttausend Nutzer. Doch im Zuge der Enthüllungen von Edward Snowden über die groß angelegte staatliche Überwachung in den USA stieg ihre Popularität schnell an. Telegram wurde als Verfechter der Privatsphäre angepriesen.

Als Facebook später WhatsApp erwarb, lockte Telegram viele Millionen neue Nutzer mit dem Datenschutz als ausschlaggebendes Argument.

Doch die zunehmende Beliebtheit von Telegram rief Länder wie Frankreich und den Iran auf den Plan, wo Ermittler feststellten, dass die App zu einer Plattform für die Organisation von Terrorismus geworden war. Auch Sicherheitsforscher nahmen die App unter die Lupe und begannen, Kritik daran zu äußern.

Im Vergleich zu seinen Konkurrenten bietet Telegram in einigen Bereichen unzureichende Sicherheit.

Zum Beispiel ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zwar als Option verfügbar, gehört allerdings nicht zur Standardeinstellung. Die Option für den geheimen Chat in Telegram kann auch für Unterhaltungen mit zwei Personen aktiviert werden, was bedeutet, dass es keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Gruppenchats gibt.

Und besonders wichtig: Telegram verschlüsselt die Metadaten nicht übergreifend.

All dies hat in der Vergangenheit zu Vorfällen geführt.

2013

Ein Autor auf der russischen Programmier-Website Habr entdeckte einen Fehler, der dann in Telegrams eigens eingeführtem kryptografischen Protokoll MTProto behoben wurde. Die erste Version von MTProto enthielt eine unerklärliche Modifikation des Diffie-Hellman-Schlüsselaustauschverfahrens. Da die Chats nicht eins zu eins verschlüsselt wurden, konnten Angreifer einen Man-in-the-Middle-Angriff durchführen und verhindern, dass das Opfer alarmiert wurde.

2015

Zwei Forscher von der Universität Aarhus veröffentlichten einen Bericht, in dem sie zeigten, dass MTProto weder bei einem Chiffrierangriff (IND-CCA) noch bei authentifizierter Verschlüsselung ununterscheidbar war. Theoretisch bedeutete das, dass es anfällig für Angriffe zur Wiederherstellung des Klartextes sein konnte. Daraufhin veröffentlichte Telegram einen Patch, der die Kriterien für IND-CCA erfüllte.

2016

Iranische Cyberkriminelle kompromittierten mehr als ein Dutzend Telegram-Konten und fanden die Telefonnummern von 15 Millionen iranischen Nutzerinnen und Nutzern sowie die zugehörigen verwendeten IDs heraus. Die Angreifer nutzten eine in Telegram integrierte Programmierschnittstelle.

2018

Als Reaktion auf die zunehmenden Bedenken von Netzsicherheitsexperten gab Telegram eine Warnung heraus, Telegram Talaeii, die im Iran entwickelte Version der App, und Hotgram seien nicht sicher. Sie hatten zusammen mehr als 30 Millionen Nutzer. Kritiker waren verärgert, dass Telegram die Warnung erst nach einem Online-Backlash verkündete.

2020

Eine Elasticsearch-Datenbank mit 42 Millionen Datensätzen, die Benutzer-IDs und Telefonnummern enthalten, wurde ohne Passwortschutz online gestellt. Die Informationen stammten von einer Drittanbieter-Version von Telegram, die im Iran verwendet wird. Telegram erklärte, die Datenbank stamme von einer inoffiziellen “Abspaltung” von Telegram, die nicht mit dem Unternehmen verbunden sei.

2020

Forscher deckten eine laufende Überwachungskampagne namens Rampant Kitten auf, die es auf die Windows- und Android-Geräte iranischer Auswanderer und Dissidenten abgesehen hatte. Rampant Kitten stahl Telegram-Nachrichten, Passwörter und Codes für die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Darüber hinaus wurden Screenshots und Sprachaufzeichnungen gemacht.

2021

Es wurde ein Telegram-Bot entdeckt, der von Facebook gestohlene Telefonnummern verkaufte. Der Bot hatte es vor allem auf die Ukraine abgesehen. Es wird vermutet, dass er die Daten von 26 Millionen Bürgerinnen und Bürgern verkaufte, die bei der Dіia-App registriert waren. Diia wird für verschiedene Dienste genutzt, von der Eröffnung von Bankkonten über die Buchung von Zugtickets bis hin zum Zugriff auf staatliche Dienstleistungen.

Sicherheitsbefürworter loben jedoch, dass Telegram seinen Quellcode, sein Protokoll und seine API öffentlich macht, wenngleich sie selbstverständlich nicht vollständig quelloffen sind.

Solltest du die Instant-Messaging-App weiterhin nutzen wollen, erwäge die Verwendung eines VPNs für Telegram, um deine Geräte mit einer zusätzlichen Schutzschicht zu versehen. Verwende CyberGhost VPN, um deinen Traffic zu verschlüsseln und deine Privatsphäre überall im Internet zu schützen.

Warum hast du dich entschieden, Telegram zu löschen? Welche sichere Messaging-App willst du stattdessen nutzen? Lass es mich unten in den Kommentaren wissen.

Bis zum nächsten Mal und pass auf dich auf!

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